Das Internet der Dinge verändert unser Zuhause, aber Alfred stellt fest, dass Verbraucher immer noch den menschlichen Aspekt bevorzugen.
Seitdem sich Waschmaschinen und Geschirrspüler mit modernen Smart-Geräten wie Google Home und Amazon Echo verbinden lassen, gibt es neue Technologien im Überfluss, die das Leben zuhause einfacher und bequemer machen. Aber der Heimplanungs- und Management Dienstleister Alfred wuchs dermaßen in einer Zeit, als die meisten anderen Unternehmen dieser Branche eine rein technologische Herangehensweise wählten. Häufig als moderner Butler-Service bezeichnet, trifft diese Beschreibung jedoch nicht genau, was Alfred tatsächlich alles leistet.
„Wir verwenden dieses Wort (Butler) nicht. Ich hasse diese Bezeichnung,“ sagt Marcela Sapone, Alfred Mitbegründerin und CEO. „Es ist keine sehr präzise Beschreibung. Aber durch den Namen Alfred war es (für die Medien) der einfachste Weg, zusammenzufassen, was wir tun. Eigentlich werden sie Alfred Home Manager genannt.“
Diese Home Manager, die wöchentlich oder wie oft man will, zu einem nach Hause kommen, übernehmen tatsächlich auch Aufgaben eines traditionellen Butlers: Sie räumen auf und putzen, kümmern sich um Wäsche und den Einkauf. Aber das Besondere an Alfred ist, dass es um mehr als einzelne Tätigkeiten geht.
„Alfred ist ein System. Wir holen andere Dienstleister mit ins Boot und finden die bestmöglichen Anbieter. Wir haben Alfred-geprüfte Heimwerker, Alfred-geprüfte Schreiner, Alfred-geprüfte Köche und sogar Alfred-geprüfte Hundeausführer,“ betont Sapone.
„Die Vielfalt an Dienstleistungen, die wir tatsächlich erledigen, ist eigentlich viel aufwendiger, als das, was wir vermarkten. Es geht hier nicht um einen Putzservice per Handy. Wir bringen wirklich Gastlichkeit in Ihr Leben,“ fügt sie hinzu.
Als Alfred 2014 an den Start ging, suchten Sapone und Mitbegründerin Jessica Beck nach einem Weg, die Annehmlichkeiten eines Hotels nach Hause zu bringen. Dabei konzentrierten sie sich auf die alltäglichen Aufgaben im Haushalt, die man nur ungern erledigt.
„Als Jessica und ich das Unternehmen gründeten, dachten wir wirklich an eine gute Balance zwischen Karriere, Familie und Privatleben.“
Inspiriert von ihrer skandinavischen Erziehung sowie Reisen nach Japan, fühlte sich Sapone zur Idee des Omotenashi hingezogen – einem japanischen Prinzip des Bedienens und der Erhabenheit eines Gastgebers. Dementsprechend werden Alfred Home Manager nach strengen Kriterien auf Herz und Nieren geprüft (hoffentlich, denn schließlich besitzen sie einen Schlüssel zu Ihrem Zuhause). Das Unternehmen behauptet, dass es weniger als 10% der Bewerber bis zum Schluss schaffen.
Anhand gesammelter Kundendaten ist Alfred in der Lage vorherzusehen, welche Produkte und Services gewünscht werden. Wenn man z.B. das Hundeausführen ausprobiert hat, nutzt Alfred diese Information, um ähnliche oder ergänzende Dienstleistungen anzubieten, wie etwa Haustierpflege. Sie verreisen? Alfred kann sicherstellen, dass der Kühlschrank bei Ihrer Rückkehr gefüllt ist. Auch können während Ihrer Abwesenheit die lang geplanten Arbeiten im Badezimmer vorgenommen werden.
„Das ist sicherlich viel verlangt, aber in unserer Welt kennen wir Ihr Leben, was erledigt werden muss und sind in der Lage, diese Entscheidungen für Sie zu treffen. Damit entfernen wir uns vom Konzept des Smart Home, das auf Sensoren beruht, und bewegen uns hin zum intelligenten Zuhause – oder einem Zuhause, das Ihre Bedürfnisse voraussieht.“
Sapone argumentiert, dass virtuelle Helfer wie Alexa von Amazon, die zwar in Sachen Musik oder Sportergebnisse Spaß machen, noch nicht geeignet sind, den Alltag zu Hause grundlegend zu verändern.