Gemischtes Hack. Fest & Flauschig. Lage der Nation. Mordlust. Wenn diese Titel für Sie keine „spanischen Dörfer“ sind, haben Sie sich mit der Welt der Podcasts zumindest schon einmal beschäftigt. Das trendige Audio-Medium, das seine Pionierphase in den 2000er-Jahren hatte, ist aus dem Alltag vieler heute kaum noch wegzudenken. Profitiert hat das Phänomen Podcast vom Smartphone-Boom und unserem Always-On-Lifestyle. Sei es beim Pendeln zur Arbeit, während der Hausarbeit oder beim Entspannen auf dem Sofa: Podcasts gehören immer öfter dazu. Wen wundert es da, dass jetzt auch Handelsunternehmen von Podcasts profitieren wollen?!
Corporate Podcast oder Branded Podcast, das ist hier die Frage.
Ehrlich gesagt, wenn Unternehmen einen Podcast starten, klingt das mitunter eher bemüht oder amüsant unbeholfen. Der Charme des „Wir machen einfach mal.“ Ist aber selten von Dauer. Dass Unternehmens-Podcast oftmals keinen konzeptionell sauber durchdachten Mehrwert für die Hörer haben, liegt an der Natur der Sache: Unternehmen können selten Unterhaltung. Unternehmen wollen Informationen unter das Volk bringen. Und beides zusammen beißt sich oftmals. Hörbar.
Und doch sind Podcasts eine starke Plattform für guten Content, der den Hörer:innen einen Mehrwert bietet. Wer das Thema professionell angehen und seine Zielgruppe auf neuen Wegen erreichen will, hat viele Entscheidungen zu treffen. Die Erste davon: Soll es ein Corporate Podcast oder ein Branded Podcast werden?
Hat Ihr Unternehmen oder besser gesagt, haben Ihre Führungskräfte und Ihr Team spannende Geschichten zu erzählen, macht ein Corporate Podcast Sinn. Der Blick hinter die Kulissen und Einblick in die Diskussionen der Branche kann einer gefühlt anonymen Marke ein Gesicht und Charakter geben. Das dient der Imagepflege und liefert jede Menge Identifikationspotenzial – für die Kundschaft oder auch für das Personal. Als Best Practice dafür muss man sicher „We are Netflix“ nennen. Auch interessant: Der Audi-Mitarbeiter-Podcast, der von zwei Bayern 3-Moderatoren gehostet wird.
Im Gegensatz dazu ist ein Branded Podcast alles andere als pure Markenkommunikation. Hier dreht sich alles um vielseitige Themen rund um den Unternehmensschwerpunkt. Beim Tchibo Podcast „5 Tassen täglich“ sind das zum Beispiel Nachhaltigkeit und, nicht überraschend, Kaffee. Das Handelsunternehmen EDEKA leistet sich dafür sorgen ganze drei Podcasts: den Kinderpodcast YUMMI, den Ernährungs-Podcast ISS SO und „Im Kühlschrank bei …“, in dem Moderatorin Lola Weippert verschiedene Gäste besucht. Beim Hornbach Podcast Werkstattgespräche stehen hingegen „die Macher“ im Mittelpunkt. Im unterhaltsamen Interviewformat stellen die Gäste ihre Projekte und Handwerksgeschichten vor. Der Mehrwert dieses Formats für das Unternehmen: Laut dem Podcast-Netzwerk „Podstars“ haben 37 Prozent der Hörer:innen die Webseite des Unternehmens besucht, nachdem sie einen Branded Podcast gehört haben. 20 Prozent haben sich mit Freunden über die Marke unterhalten.
Sie haben was zu sagen? Dann geht es zunächst um das passende Format.
Der Mehrwert für Ihre Hörer:innen ist das Wichtigste bei jedem Podcast. Wer eine Erwartungshaltung aufbaut, sollte diese nicht enttäuschen. Und einen langen Atem haben, um keine Podcast-Leichen mit drei Folgen (und Schluss!) zu produzieren. Halten weder Inhalte jeder einzelnen Episode noch Ambition das ausgerufene Versprechen, werden es Ihnen die Podcast-Hörer:innen nicht verzeihen. Das macht wirklich Arbeit und wird oft unterschätzt.
Wenn Sie sich jetzt immer noch sicher sind, dass Sie einen Podcast für Ihr Unternehmen produzieren (lassen) wollen, ist eines der drei gängigsten Formate vielleicht das richtige für Sie:
1. Interview-Podcast
In einer Interview-Serie werden die Gäste vom Moderator oder der Moderatorin zu persönlichen Erfahrungen oder zu einem relevanten Thema befragt. Das Ziel sollte dabei immer sein, das Wissen oder die Meinung unverfälscht und authentisch darzustellen.
2. Unterhaltungs-Podcast
Hier treffen sich meist zwei Personen (Co-Hosts) mit unterschiedlichen Rollen, die über ausgewählte Themen sprechen. Es werden Geschichten erzählt und Wissen geteilt. Hier können sich zum Beispiel zwei Experten oder Mitarbeiter über ihre verschiedenen Erfahrungen und Ansichten austauschen.
3. Wissens-Podcast
Wie der Titel schon erkennen lässt, hat es dieses Format in sich. Weil es wahrscheinlich den größten Mehrwert verspricht: Hier kann ich etwas lernen und wichtige Informationen zu einer bestimmten Thematik erhalten. Dieses Format wird meist als Solo-Podcast, also von einer Person mit Persönlichkeit präsentiert, die als Spezialist:in mit ihrer Expertise überzeugt.
Als Podcast-Sonderform bietet sich für Ihr Handelsunternehmen vielleicht aber auch ein Audio-Magazin an. Ein Mix aus Interviews, QA-Sessions und kurzen Reportagen – ähnlich einer Radio-Show. Für Abwechslung ist auch beim unabhängigen Interior-Podcast „Auf dem Sofa“ gesorgt, der von XXXLutz exklusiv unterstützt wird. Experten, Insider, Designer oder Prominente aus dem Bereich Home & Living sprechen hier über Themen rund ums zeitgemäße Einrichten und Wohnen.
Zurück zur Werbung: Wie erfährt Ihre Zielgruppe von Ihrem Podcast?
Ein Podcast findet kaum als Selbstläufer sein Publikum. Und auch wenn die Reichweite nicht das Wichtigste beim Unternehmens-Podcast ist: Um Relevanz bei Ihrer Zielgruppe zu erreichen, braucht es einen nachhaltigen und konsequenten Plan. Auf der anderen Seite eignet sich ein Podcast aber auch perfekt zur Content-Zweitverwertung. Zitate können für Social Media-Beiträge verwendet werden, Audio-Snippets lassen sich auf anderen Kanälen präsentieren und ein Making-of des Podcasts als Video auf der Website platzieren. Dieser zusätzliche Content befeuert wiederum den Podcast. Klassisches Marketing in Ihren vorhandenen Werbemedien und am POS nicht zu vergessen. Schließlich haben Sie viel Zeit, Energie, Arbeit, „Hirnschmalz“ und wahrscheinlich auch Geld in Ihren Unternehmens-Podcast investiert. Also sollten auch so viele Menschen wie möglich erfahren, dass es ihn gibt.