Tablets/Smartphones wurden nicht nur fürs Sofa erfunden. Sie machen sich auch super am POS. Wir zeigen verschiedene Konzepte, wie man Tablets/Smartphones am POS sinnvoll einsetzen kann – und sich damit ein modernes Image erwirbt.
Die Preise für Tablets/Smartphones sind gefallen – günstige Modelle gibt es schon ab 100 Euro. Nun spricht also nichts mehr dagegen, die interaktiven Kerlchen im Laden zu verteilen und Kunden damit einen neuen, besseren Service zu bieten. Und das kann man auf verschiedene Weise umsetzen:
Das Tablet/Smartphone als vergrößertes Regal
Sie wissen es alle: Ladenfläche kostet, der Platz in den Regalen ist knapp. Dabei könnten Sie noch mindestens 100 weitere wundervolle Produkte zeigen. Wenn in der echten Welt dafür kein Zentimeter mehr frei ist, können Sie jedoch mit einem Tablet/Smartphone arbeiten. Die Screens zeigen Informationen zu den Produkten im Regal. Bei T-Shirts zeigen Sie verschiedene Farben, bei Bluetooth-Lautsprechern stellen Sie sich die Topmodelle ins Regal. Die günstigen Varianten demonstrieren Sie auf dem iPad oder Tablet. Um ein schönes Einkaufserlebnis zu schaffen, können Sie auf dem Bildschirm auch noch weiterführende Informationen, Videos, Bilder oder Bewertungen zum Produkt einblenden. Und wenn die Anbindung ans Backend geschickt gemacht wird, kann Ihre Empfehlungs-Engine auch passende Produkte dazu ausspucken. Zum Beispiel das neue Album von Jennifer Lopez oder Mark Foster zu den Bluetooth-Lautsprechern. Oder hübsche Röcke und Hosen zum roten T-Shirt.
Ihr Kunde hat über die moderne Technik also Zugriff auf alle Produkte, die Sie verkaufen – auch über die Kapazität der Ladenfläche hinaus. Weiteres Plus: Sind Ihre Verkäufer alle gerade beschäftigt, können die Kunden sich schon einmal mit den Produkten spielen.
Derzeit testet zum Beispiel die Knauber Freizeit GmbH im Innovation Store in Pulheim, nordwestlich von Köln, das Infinity Shopping Shelf. Man will wissen, wie das verlängerte Regal in der Praxis funktioniert. Das Infinity Shopping Shelf steht direkt auf der Verkaufsfläche. Zu sehen sind mehrere verschiedene Produkte gleichzeitig. Der Kunde kann wie zuhause im Online-Shop Produkte in den Warenkorb legen. So kann Knauber seinen Kunden eine breite Auswahl anbieten, ohne durch hohe Vorführ- oder Lagerbestände Kapital zu binden.
Wichtig für den Erfolg von Screens am POS: Alle Produkte, die Sie zeigen müssen verfügbar sein. Wenn die Produkte erst bestellt werden müssen, zeigen Sie das dem Kunden direkt an. Es gibt Kunden, die wollen die Ware unbedingt gleich nach Hause mitnehmen und lassen sich nicht auf eine Bestellung ein. Und es gibt Kunden, die freuen sich, wenn Sie weitershoppen gehen können ohne schwere Einkaufstüten tragen zu müssen.
Das Tablet als Werbegeschenk
Äußerst umtriebig ist ein deutscher Möbelverband. Denn hier beraten Fachhändler ihre Kunden mit Hilfe eines Tablets. Eine neue Küche ist schließlich eine Investition in ein glückliches Leben. Bei der Planung und Gestaltung der Küche kommt es nicht nur darauf an, ob sich der Kunde für eine moderne, eine klassische Küche oder eine Familienküche entscheidet. Die Küche soll auch optimal zu den räumlichen Gegebenheiten passen. Dazu gibt es einen Küchenplaner und einen Küchenkonfigurator. Ok, das ist nix Neues. Neu und grandios ist, dass diese Tools jetzt auch als App fürs Tablet verfügbar sind. So können die Berater von Küche aktiv ihre Kunden mit einem Tablet in der Hand am POS professionell beraten. Der Clou: Kauft der Kunde eine Küche, bekommt er das Tablet samt Bauplan und Gerätekonfigurator on top gratis dazu. Und damit das Tablet einen Mehrwert über den Kauf hinaus bietet, sind dort der Garantieschein, die Bedienungsanleitung für die Küche und der Küchenplaner vorinstalliert. So funktionieren moderne Kommunikation am POS und langfristige Kundenbindung zugleich.
Bild2: Quelle samsung.com
Das Tablet als interaktiver Kaufberater
Wenn gute Verkäufer knapp sind, kann moderne Technik die Situation retten. Und zwar genau da, wo die Produkte stehen und der Verkäufer fehlt – am Regal. Über das Tablet erfragen Sie, was dem Kunden vorschwebt und beraten ihn entsprechend. Beispiel Weinregal: Kommt der Kunde in den Laden und tritt an das Weinregal heran, findet er neben dem Regal ein iPad. Dort kann er einen kurzen Fragebogen zum Thema Wein durchklicken. Am Ende empfiehlt ihm das Regal mittels aufleuchtendem Licht, welcher Wein Ihrem Kunden gefallen dürfte. Der Kunde wird beraten, ohne dass er diese furchtbar kleingedruckten Schilder lesen muss – einfach mit dem Tinder-Prinzip Wisch- und Weg. Am Ende des Fragenbogens, das eigentlich mehr ein “Quizspiel“ ist, bekommt er einen guten Wein empfohlen. Eventuell kriegen Sie den Kunden sogar dazu, sich Ihre App herunterzuladen. So könnten Sie ihn beim nächsten Besuch per Beacon, das am Regal oben befestigt ist, wiedererkennen und passende Empfehlungen oder spezielle Angebote vorschlagen. Der Kunde ist damit nicht mehr anonym und bekommt so auch für Ihren stationären Laden ein Profil, wie es Online-Shops schon länger kennen. Weiterer Vorteil für Sie als Händler: Sie können aufgrund der Angaben zu den Vorlieben Ihrer Weinkunden besser planen, welche Weine Sie bestellen sollen.
Fazit
Es gibt viele mögliche Einsatzszenarien für ein Tablet am POS. Überlegen Sie, wo bei Ihren Kundenberatungsbedarf besteht. Spielen Sie die Szenarien durch. Und machen Sie Ihre Kunden mit einem überzeugenden Konzept zu glücklichen Stammkunden.